Berufliche Veränderung: den ersten Schritt wagen, ohne gleich alles hinzuschmeissen

Letzte Woche habe ich über das Thema „Zukunft gestalten – bloss wie“ geschrieben.

Diese Woche will ich in diesem Zusammenhang tiefer in die Gestaltung der persönlichen Zukunft, nämlich in Form der beruflichen Veränderung einsteigen. Auch weil ich letzte Woche so nett mit Andrea Domenig geplaudert habe und sie mich danach fragte, was ich Frauen raten würde, die sich beruflich verändern wollen.

Nun, die Krux ist ja folgende:

Eine berufliche Veränderung oder Neuausrichtung scheitert oft daran, dass Menschen nicht ins Tun kommen. Selbst wenn Ideen für die Neuorientierung oder vielleicht sogar ein eigenes Business vorhanden sind, stehen der Umsetzung viele Fragezeichen im Weg.

„Ist es das Richtige?“, „Macht mir das überhaupt mehr Spaß?“, „Kann ich das wirklich?“ und „Finde ich Kunden für die Idee?“ Diese Fragen können lähmend wirken.

Je größer der Schritt, desto wahrscheinlicher ist es, dass Veränderungswillige sich nicht trauen, da viel auf dem Spiel steht.

Die Lösung: Prototyping

Die Idee hinter Prototyping ist es, möglichst schnell und mit geringem Ressourceneinsatz ins Tun zu kommen und auszuprobieren, ob die Business- oder Jobidee wirklich passend ist. Prototyping wird in agilen Kreativ-Prozessen, unter anderem in Verbindung mit der Innovationsmethode Design Thinking, angewendet. Wenn man Design Thinking auf das eigene Leben überträgt, spricht man von „Life Design“.

Was ist Life Design?

Life Design bedeutet eben genau das: die Gestalterrolle des eigenen Lebens zu übernehmen. Im ersten Schritt geht es immer um Klarheit und darum, sich selbst gut kennenzulernen. Danach werden passende berufliche Alternativen gebrainstormt, und im nächsten Schritt werden die vielversprechendsten Ideen ausgewählt und getestet. So kann man mit kleinen Schritten in die Umsetzung kommen, sein Selbstwirksamkeitsempfinden erhöhen und die Zuversicht in den Veränderungsprozess stärken. Zudem lässt sich so am eigenen Leib erfahren, wie sich die Idee in der Realität anfühlt, ohne gleich alles bisher Erreichte aufgeben zu müssen.

12 spannende Prototypen für deine berufliche Neuausrichtung

1. Schreibtisch-Recherche

Ein erster Schritt kann immer die Online-Recherche zu deiner Idee sein. Gibt es diese Idee schon? Welche Unternehmen bieten diese Position an? Finde alles über deine Idee heraus.

2. Life Design Interviews

Sprich mit Menschen, die den Job schon ausüben oder eine vergleichbare Entwicklung genommen haben. So sammelst du wertvolle Informationen und knüpfst erste Kontakte.

3. Visualisieren

Visualisiere deine Idee, indem du sie bildlich darstellst oder eine Collage anlegst. Dies kann viele Impulse geben und noch ein mal deutlicher machen, welche Motivation wirklich hinter deinem Veränderungswunsch steht.

4. Artikel oder Ebook schreiben

Schreibe einen Artikel oder ein kleines Ebook über dein Herzensthema und teile es in verschiedenen Medien, um Feedback zu erhalten. Das ist wie ein kleiner Markttest. Anschliessend kannst du deine Ideen verfeinern.

5. Tutorial oder Film

Setze deine Idee bildlich um, indem du einen YouTube-Kanal startest oder Videos aufnimmst. So bekommst du spielerisch ein Gefühl dafür, wie es ist, in diese Richtung zu gehen.

6. Vortrag oder Workshop

Halte einen Vortrag oder biete einen kleinen Workshop an, um tiefer in ein Thema einzutauchen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

7. Freunde & Bekannte beraten

Berate oder coache Freunde und Bekannte, um herauszufinden, ob du anderen helfen kannst. Was ist dein Thema?

8. Ehrenamtliches Engagement

Engagiere dich ehrenamtlich bei deiner Zielgruppe, um in Kontakt zu kommen und erste Erfahrungen zu sammeln.

9. Mini-Praktikum

Schnuppere für einen oder mehrere Tage in einen neuen Job rein. Oft ist mehr möglich, als wir annehmen.

10. Urlaubs- oder Krankheitsvertretung

Übernehme neue Projekte innerhalb deines Unternehmens als Vertretung und halte die Augen offen für Möglichkeiten. Sprich auch mit deinen Vorgesetzten darüber, wie du deinen Job anders gestalten könntest;

11. Nebenbei-Projekt

Starte ein eigenes Projekt nebenbei. Vielleicht beginnst du eine nebenberufliche Selbstständigkeit oder baust deine eigene Website. Es muss auch nicht immer ein Business daraus werden. Vielleicht erfüllt es dich auch, einen Blog über dein Thema zu führen.

12. Sabbatical

Nutze ein Sabbatical, um dir Zeit für das Prototyping zu nehmen und verschiedene Richtungen stressfrei auszuprobieren.

Ziele definieren und reflektieren

Vor dem Prototyping ist es wichtig, die eigenen Ziele zu definieren:

Was möchtest du lernen? Welchen Output erhoffst du dir?

Nach dem Prototyping solltest du auswerten, reflektieren und Schlüsse ziehen:

  • Wie hast du dich dabei gefühlt?
  • Was lief gut?
  • Was lief nicht so rund?
  • Was kannst du daraus lernen?

Fazit: Prototyping als Schlüssel zur beruflichen Veränderung

Prototypen sollen Spaß machen und dich ins Tun bringen.

Mache deine persönliche und berufliche Weiterentwicklung zur Priorität.

Das Testen und Ausprobieren kann sich anfangs beschwerlich anfühlen, doch mit dem richtigen Mindset und einem groben Fahrplan kannst du dich durch viele kleine Aktions-Schritte neu entdecken und auf deine persönliche berufliche Veränderungsreise begeben. Akzeptiere, dass nicht alles beim ersten Versuch perfekt funktioniert, und heiße die Schwierigkeiten willkommen – sie sind Teil des Lernprozesses.

Mit diesen Ansätzen kannst du die ersten Schritte in Richtung deiner beruflichen Neuausrichtung wagen und deine Ideen in die Realität umsetzen.

Welcher davon spricht dich am meisten an? Welchen magst du gleich umsetzen?

Lass‘ es mich wissen!

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