5 Denkweisen eines Designers und wie Du sie für Deine Karriere nutzt

Ich bin von Haus‘ aus BWLerin.

Nicht aus Leidenschaft, sondern weil der Besuch im BIZ (Berufsinformationszentrum) bei den Leistungskursen Deutsch und Französisch originellerweise mit dem Berufsziel Lehrer um die Ecke kam.

(Ein toller, immens wichtiger und leider oft verkannter Beruf, hat mich aber damals vom Typ her so gar nicht angelacht. Kann aber durchaus auch daran gelegen haben, dass meine Erwartungen an diesen Berufsorientierungstag schon etwas höher waren als DEN Beruf, den ich aus Schulzeit am besten kannte…)

Und weil mein Papa dann meinte: „Studier‘ BWL, da kannste alles mit machen.“ 😅  Gesagt getan. Mein Vater, der Kriminalbeamte und ehrenamtlicher Berufsberater 😆. Das Französisch habe ich dann dank eines Europäischen Studienganges immerhin auch unterbekommen!

Das erzähl‘ ich Dir jetzt, um zu sagen, ich bin darauf geschult, wie eine BWLerin zu denken. Wenn Du aber ein Problem auf kreative Art und Weise lösen willst, dann ist es besser, wie ein Designer zu denken.

Designer denken nicht ihren Weg nach vorne, sie bauen ihren Weg nach vorne.

Das bedeutet, dass sie nicht nur eine Ideenexplosion grosser Innovationen liefern werden, die keinerlei Realitätsbezug haben, sondern sie werden Sachen ausprobieren, Prototypen gestalten und testen und dabei viel Spass haben.

Das funktioniert für Produkte genauso wie im wahren Leben.

Stell Dir vor, Du wünschst Dir einen Karrierewechsel.

Wenn Du diesen Wunsch mit der Haltung eines Designers angehst, dann zerbrichst Du Dir nicht Zuhause den Kopf darüber, was das für ein Wechsel sein könnte. Sondern Du gehst das Ganze mit der gleichen Art von Kreativität an, die zur Erfindung der Druckerpresse, der Glühbirne und des Internets führte.

Arbeit kann eine Quelle von grosser Freude, Befriedigung und Sinnstiftung oder ein endloses Hamsterrad und die Verschwendung von Stunden sein, die wir damit zubringen, die Zähne zusammenzubeissen und durchzuhalten bis zum nächsten Wochenende.

Ein gut designtes Leben ist kein Hamsterrad.

Sogar die Menschen, die einen Beruf ausüben, den sie lieben, erleben häufig frustriert, wie schwer es ist, ihr Leben so zu gestalten, dass es in der Balance ist.

Es ist an der Zeit, anders zu denken – über alles.

Hier sind 5 Tipps für die Denkweise wie ein Designer:

  1. Sei neugierig.Neugier macht alles neu. Sie lädt zur Innovation ein. Sie macht alles zum Spiel. Neugier macht Dich „chancen-affin“.
  2. Probier‘ Dinge aus. Wer handlungsentschlossen ist, der baut sich seinen Weg. Du sitzt nicht auf der Ersatzbank und schaust zu, Du steigst in das Spiel ein. Designer testen Dinge aus. Sie kreieren einen Prototypen nach dem anderen, scheitern oft – bis sie etwas finden, das funktioniert und das Problem löst. Manchmal stellen sie auch fest, dass das Problem eigentlich ein ganz anderes ist, als sie zunächst dachten. Designer lieben Veränderung. Sie sind nicht auf ein bestimmtes Ergebnis festgelegt, weil sie sich darauf fokussieren, was als Nächstes passiert.
  3. Probleme brauchen Reframing.Reframing ist die Methode, mit der Designer Blockaden lösen. Reframing sorgt dafür, dass wir am richtigen Problem arbeiten. Wir treten damit einen Schritt zurück, erkennen Denkfehler und eröffnen neue Lösungsräume.
  4. It’s all about the process. Das Leben ist manchmal chaotisch. Mitunter haben wir das Gefühl, es geht einen Schritt vorwärts und zwei Schritte rückwärts. Fehler werden passieren, Prototypen werden verworfen. Ein wichtiger Teil des Prozesses ist es, loszulassen – Deine erste Idee oder eine gute aber nicht umwerdende Lösung. Aus dem Chaos kann manchmal die erstaunlichste Lösung entstehen. Teflon wurde so erfunden oder Play-Doh (diese Knetmasse für Kinder). Sie würden nicht existieren, wenn nicht ein Designer etwas verbockt hätte. 😆 Als Designer bist Du Dir des Prozesses bewusst und bleibst offen für das, was rauskommen mag.
  5. Bitte um Hilfe. Wenn Du auch nur ein bisschen so tickst wie ich, könnte dieser eine echte Hürde sein… Dabei ist diese letzte Denkweise vielleicht die wichtigste: radikale Kooperation. Es braucht ein Team. Van Gogh mag alleine im tosenden Sonnenblumenfeld gestanden haben und hat allein ein grossartiges Bild geschaffen. Ein grossartiges Design aber kannst Du nicht alleine hinkriegen. Design ist ein Kooperationsprozess, manchmal kommen die besten Ideen von anderen Menschen. Vorausgesetzt Du fragst nach deren Ideen. Und: Du musst die richtigen Fragen kennen. Von Frauen, die lange Zuhause waren höre ich regelmässig „ich habe gar kein Netzwerk mehr“ und „ich kann doch jetzt nicht nach Jahren meinen alten Chef mit meinem Anliegen belämmern“. Dabei finden sich immer Mentoren, wertvolle Kontakte und tolle Ratgeber in Deinem Umfeld. Strecke der Welt Deine Hand entgegen, und sie wird sie ergreifen. Das verändert alles. Life Design ist ein Mannschaftssport. Und das ist ziemlich magisch ✨.

Hast Du Lust bekommen, mal wie ein Designer zu denken und dazu noch über einen Karrierewechsel nachdenken? Probier’s gerne mal aus.

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