Bist Du auch einen von diesen Frauen, die die Bedürfnisse anderer immer an die ersten Stelle setzen?
Well, ich bin so eine. Welcome to the club.
Während des Lockdowns habe ich gute Miene zum bösen Spiel gemacht, die Launen und Ängste der Kinder abgefedert, 9 Monate lang die Lehrerin von 2 wenig dankbaren Grundschülern gegeben, meinen Job dafür komplett hintenangestellt (ich kanns ja, bin ja schliesslich mein Boss, während mein Mann denselben Job vor dem Bildschirm machte),…
Bis mir dann die Krebsdiagnose von einem Tag auf den anderen Tag klargemacht hat : wenn es mir nicht gut geht, kann es auch dem Rest der Familie nur begrenzt gutgehen.
Ich habe durch die Erkrankung auf die harte Tour gelernt, mich selbst an die erste Stelle zu setzen.
Auch ohne eine solche Erfahrung kannst Du das gerne für Dich beherzigen.
Zur Verdeutlichung gibt es ein sehr schönes Bild, den römischen Brunnen. Du kennst einen solchen bestimmt, das ist ein Brunnen mit drei Schalen übereinander.
Das Wasser läuft von oben in die kleinste Schale, von dort in die mittlere Schale, und wenn diese voll ist, fliesst das Wasser in die dritte Schale ganz unten.
Jetzt stell‘ Dir mal vor, dass die oberste, die kleinste Schale die „Ich-Schale“ ist.
Diese Schale sollte immer gefüllt sein mit Wasser bzw. Energie & Liebe. Das bedeutet, dass Du Dich selbst akzeptierst mit all‘ Deinen Eigenschaften, Deinen Ecken und Kanten, Deinen Macken 😎.
Es geht darum, ein positives Bild von Dir, Dich selbst gern zu haben.
Denn erst wenn diese Schale voll ist, ganz logisch nach dem Prinzip des Brunnens, kann die nächste Schale voll laufen.
Diese zweite Schale ist die „Du-Schale“, die wird gefüllt mit Nächstenliebe.
Das heisst, Deine Eigenliebe verwandelt sich beim Überlaufen in Liebe für Dein nahes Umfeld: Deinen Partner, Familie, Freunde,… Denn es ist doch so, erst wenn ich mich selbst ganz in Ordnung finde, kann ich dieses Gefühl auch anderen vermitteln.
Und wenn dann das Wasser in die unterste Schale läuft, landet es in der „Wir-Schale“.
Hier fliesst die Energie im weiteren Sinne, wir haben die Kraft und den Drive, uns gesellschaftlich zu engagieren, unseren Beitrag dazu zu leisten, dass unsere Welt ein kleines bisschen besser wird jeden Tag.
Ich mag dieses Bild des Brunnens, weil es so einfach vermittelt, wie wichtig es ist, für uns selbst zu sorgen. Und wie aus dieser Selbstakzeptanz dann alles weitere möglich wird.
Vor ein paar Jahren haben Psychologen nach den 10 Wegen zum Glück geforscht. Dabei haben sie herausgefunden, dass die Eigenschaft, die am meisten mit Glücklich-sein korreliert, Selbstakzeptanz ist.
Dummerweise ist Selbstakzeptanz gleichzeitig aber auch eine der Eigenschaften, die wir alle am wenigsten pflegen.😧
Kaum jemand setzt die Selbstfürsorge und Eigenliebe an die erste Stelle, und Frauen schon mal gar nicht. Wir kümmern uns doch seeeehr häufig erst um andere und dann um uns oder?👀
Damit Du Deine 3 Schalen im ruhigen, vollen Flow hast, möchte ich Dir daher heute noch 3 kleine Impulse mitgeben:
Idee Nr. 1: Versuche mal zu Dir selbst genauso freundlich und mitfühlend zu sein, wie Du zu anderen Menschen bist.
Mal ehrlich: bist Du zu Dir selbst auch so höflich und nett wie zu Deinen Kollegen, Freunden, Kindern?
Idee Nr. 2: Trau‘ Dich und frag‘ mal eine vertraute Person, was sie an Dir wertschätzt?
Vielleicht kennst Du ja auch den blöden Spruch „Eigenlob stinkt“, ein richtig blöder Glaubenssatz, der viel Unheil anrichtet, wie ich finde. Wenn Du jetzt aber von einer Dich liebenden Person hörst, was Du alles Gutes in die Welt bringst, dann stärkt das einfach Dein Selbstwertgefühl und Deine Eigenliebe.
Idee Nr. 3: Schenke Dir ab und zu mal Zeit und Ruhe mit Dir selbst.
Fühl‘ in Dich hinein, wie es Dir gerade geht, wie Du Dich fühlst. Finde Frieden in Dir mit dem, was ist, idem Du einfach mal über Dich und Dein Erleben reflektierst.