Persönlichkeitsentwicklung für Mütter – was es mir gebracht hat

Wärst Du mir ein paar Jahren mit persönlichem Wachstum und positiver Psychologie gekommen, hätte ich Dir vermutlich einen Vogel gezeigt. Heute mache ich Persönlichkeitsentwicklung für Mütter und zwar aus Überzeugung. Wie konnte es so weit kommen? 😁

Bis zur Geburt meines ersten Sohnes hielt ich Persönlichkeitsentwicklung für Bauchnabelschau mit Räucherstäbchen. Auch mein erster Besuch in einem Pariser Yogastudio bestätigte meine Klischees, denn ich fand mich mit meinem amoureux zwischen lauter Hardcore-Yogi wieder, die orgiastisch ihre Schulterblätter in den Boden atmeten. Bref, das war nichts für mich.

Nun bin ich von Haus aus auch Strategin und BWLerin. 

Ich brauche was Handfestes, Methoden, Daten, Fakten, analysiere, will Ergebnisse sehen.

Da ich gleichzeitig auch eine kreative Basteltante bin, war die Entdeckung des Design Thinking eine echte Erleuchtung für mich.

Eine kreative Methode, die nicht starr ist sondern sich immer wieder anpasst und verbessert ist genau mein Ding. Es gibt kein falsch oder richtig, es gibt Optionen, es ist eine Haltung: Chancen-affin und lösungsorientiert.

Das sich das nicht nur auf Unternehmen und ihr Angebot anwenden lässt sondern auch auf die eigene Lebensgestaltung (das nennt sich dann Life Design) habe ich dann ein paar Jahre später entdeckt. 

Da hast Du eine Methode, die Du im Job anwenden kannst und mit der Du Dein Leben rockst. Wie genial ist das bitte? Es geht immer um Unternehmertum, um Gestalten, um Lösungen für Probleme finden. In Fall von Life Design bedeutet das: Unternehme Dein Leben!

Parallel dazu begann ich, mich mit meiner persönlichen Entwicklung auseinanderzusetzen. Nicht aus Langeweile oder Leidenschaft. Sondern aus Not. 

Weil mich die Geburt unseres ersten Sohnes nämlich echt aus den Latschen gehauen hat. Ich hatte mir das so vorgestellt: ich kriege mein Baby, bleibe eine Zeit Zuhause und nehme dann easy peasy meinen Job wieder auf und wuppe Karriere & Kind. Machen ja andere schließlich auch.

Du ahnst es schon. So kam es nicht.

Dabei war ich « eigentlich » total happy mit meiner kleinen Familie und raus zusein aus der 50h-Woche im Büro. Und gleichzeitig fühlte ich mich wie aus Sex & the City zu Desperate Housewives katapultiert.

Wer bin ich jetzt ausser Mama von…?

Wer will ich sein?  Und wie komme ich da hin?

Mir wurde bewusst, wie sehr ich bis dahin meinen Selbstwert über die Arbeit definiert hatte. 

Nun war ich aber « nur » Hausfrau und Mutter, ohne eigenes Gehalt, das sorgte dafür, dass ich die Notwendigkeit verspürte, anderweitig « produktiv » zu sein.

Heute weiss ich, dass da ganz viele Glaubenssätze und Prägungen hochgekommen sind. Damals hat es mich viele Tränen gekostet. Und fühlte sich scheisse an, denn ich hatte ja alles so, wie ich es gewollt hatte. Warum war ich dann nicht zufrieden?

Und jetzt kommen die positive Psychologie und Persönlichkeitsentwicklung ins Spiel. Die habe ich nämlich damals glücklicherweise entdeckt und seitdem begleiten sie mich.  Und es gibt immer wieder Neues zu entdecken, denn inzwischen bin ich in einer anderen Lebensphase, die Kids sind grösser, die Eltern älter, die Frage nach dem Sinn wird lauter. 

Wenn Du jetzt auch eher der handfeste Typ bist, die für so’n esoterischen Firlefanz zur Selbstfindung keine Zeit hat, dann habe ich hier für Dich mein Plädoyer für die Persönlichkeitsentwicklung zusammengetragen.

Meine AHA’s sind folgende:

💅🏻 Stärken: Kannte ich bis dahin eigentlich nur im Zusammenhang mit Lebensläufen und Bewerbungsgesprächen.

Dabei war es ein richtiger game changer für mich als ich kapiert habe (mit Hilfe eines Coaches übrigens, sonst hätte ich es nicht eingesehen…): wenn es mir so leicht fällt, dass ich mir nebenbei meine Nägel lackieren kann, ist das 1. eine Stärke von mir, 2. muss das anderen nicht genauso leicht fallen und 3. ist das wertvoll.

Es darf leicht gehen. Auch das ist Arbeit. Und wertvoll.

Achte jetzt mal drauf, wie oft Du ein Lob oder Kompliment abtust mit den Worten « ach, das war doch nichts, hab’ ich ganz schnell erledigt. »

STOP IT! Das ist zum einen ein Mindfuck (mit dem Du Dir selbst erzählst, dass Deine Leistung easy peasy lemon squeezy ist) und damit auch anderen nicht klar vermittelst: das kann ich richtig gut, ich hab’ hier einen super Job gemacht.

Die Positive Psychologie hat in Studien bewiesen, dass wir mit Leichtigkeit und Freude arbeiten, wenn wir unsere Stärken nutzen, wir können so in einen richtigen Flow kommen.

Das Bewusstsein dafür, was Dir leichter fällt und was nicht, spart Dir viel Energie,  stärke lieber Deine Stärken und suche Dir jemanden (zB. aus Deinem Team), der komplementäre Stärken hat. Ihr nutzt so unter Kollegen die Stärken jedes Einzelnen.

Du siehst also, diese Klarheit und Selbsterkenntnis sind sowohl für Angestellte als auch für Unternehmer wichtig. Und auch innerhalb des Freundeskreises oder der Familie finde ich es sehr spannend, zu gucken, wer wie tickt. Probier’s mal aus – ich garantiere Dir tolle Erkenntnisse.

💎 Werte: Werte sind ein ganz wunderbarer Indikator, wie Du Dir Dein Umfeld, Deine Arbeit, Dein Leben gestalten solltest, damit es für Dich stimmig anfühlt, damit es Sinn macht.

Wenn Du Dir Deiner Werte bewusst bist, helfen Sie Dir Deine Wahrnehmungen in bestimmten Situationen einzuordnen. Was zunächst als ein diffuses Unwohlsein im Job erscheint (der Chef ist scheisse, ich arbeite zuviel,…) lässt sich anhand Deiner persönlichen Wertesystem besser einordnen. Du siehst klarer, warum es nicht passt und sich so anstrengend für Dich anfühlt. Vielleicht sind es nämlich gar nicht die vielen Stunden sondern Du siehst keinen Sinn in Deinen Aufgaben, allerdings steht Sinn ganz oben in Deinem Wertesystem.  Mit Sinn würdest Du vielleicht soviel arbeiten, und es würde sogar noch Spass machen?!

Ich messe heute meine Entscheidungen an meinen Werten, und das fühlt sich seeeeeeehr richtig an. Gehe ich Projekt XY an? Passt das zu meinen Top3 Werten? Dann GO.

Deine Stärken und Werte zu kennen, ist definitiv mehr als Wohlfühl-Gedöns. Sie lassen sich ganz wunderbar praktisch in Bewerbungen anbringen und zwar anders als « ich kann gut Menschen vernetzen und Nachhaltigkeit ist mir wichtig ».

Ne, Du sagst dann Sätze wie: das und das treibt mich an, ich stehe für, und besonders gut kann ich… 

Und ganz wichtig: Du fühlst Dich gut dabei, das zu sagen. Nicht wie sonst bei den üblichen Standardantworten bei denen Du denkst, dass der Arbeitgeber sie hören will.

Da draussen gibt es zahlreiche Menschen, die die gleichen Kompetenzen haben wie Du. Wo es also interessant wird für ein Unternehmen ist doch, wie tickt diese Kandidatin, was ist das für eine Persönlichkeit?

Aus der Erfahrung mit meinen Kundinnen kann ich sagen, dass diese klare, individuelle Kommunikation Dich aus der Vergleichbarkeit rausnimmt und sich sofort auszahlt, weil beide Seite sehr schnell wahrnehmen können, ob es ein echter fit ist.

Funktioniert bei Einzelunternehmern übrigens genauso. Weil Menschen von Menschen kaufen.

Mindset: War auch so’n nebulöser Begriff für mich. Bis ich kapiert habe, dass wir vielleicht aber die besten Möglichkeiten, Kompetenzen und Ambitionen habe, und uns dann doch selbst im Weg stehen.

Weil wir zum Beispiel versuchen, es allen recht zu machen und darüber unsere eigenen Bedürfnisse vergessen, weil wir uns selbst kritisieren und abwerten, weil wir uns an starre Regeln halten anstatt selbstbewusst unseren Weg zu gehen, wir trauen uns nicht obwohl wir wollen und und und. 

Ich weiss, es klingt wie ein Werbeslogan und doch: das Mindset ist entscheidend für Deinen Erfolg. 

Hier habe ich übrigens einen Fernseh-Tipp für Dich. Wer hätte gedacht, dass ich mal Schwarzenegger-Fan werden… ABER: schau‘ Dir unbedingt die Doku-Serie „Arnie“ an. Da siehst Du in sehr beeindruckender Weise, was Mindset, Visualisieren und Manifestieren bedeutet!

Es lohnt sich sowas von, sich mal damit zu beschäftigen – disclaimer: ist nicht unbedingt super angenehm!

Du erkennst so, wo Du Dich selbst sabotierst und warum da diese Lücke ist zwischen deinen Möglichkeiten und deinem Leben. Wenn Du erst erkannt hast, was Du Dir unbewusst täglich erzählst, kannst Du bewusstes Gedankenmanagement betreiben und Blockaden lösen.

Und: mit dem richtigen Mindset und unerschütterlichem Glauben kannst Du nicht nur Olympiasieger werden oder Popstar (okay, vielleicht in Deinem Alter nicht mehr 😜) sondern sie tragen Dich durch Turbulenzen. Du meisterst damit Krisen und aktivierst den Glauben an Deine Selbstwirksamkeit. Du bist nicht das Opfer Deiner Umstände sondern gestaltest mit – no matter what.

Kannste mir glauben, hab’ ich für Dich im lebensbedrohlichen Ernstfall ausprobiert, und es ist magic. Gerade in Situationen, wo Du denkst, rien ne va plus. 

🌷 Dankbarkeit: eines der einfachsten und oft verkannten Tools ever für sofort mehr Zufriedenheit.

Ich bin von Haus’ aus geprägt mit einem Sinn für die kleinen Glücksmomente im Leben. Meine Oma war trotz ihres schweren Lebens, das geprägt von Schicksalsschlägen war, der Inbegriff von Lebensfreude und Lebenslust. Meine Mama hat sich immer schon an jeder Blume am Bordstein und jedem Marienkäfer gefreut. Meine Wahrnehmung war also durchaus geschärft.

Wenn Du die Dankbarkeit aktiv in Dein Leben einlädst, legst Du nochmal ne ordentliche Schippe drauf.

Vielleicht kennst Du beim Journaling das Dankbarkeitsglas, das Du jeden Abend mit den kleinen und grossen Dingen füllst für die dankbar warst. Schreib‘ am besten täglich 3 Dinge auf, Begebenheiten, ein Anruf, der Sonnenschein, … Funktioniert übrigens auch mit Kindern so wunderbar! Solltest Du unbedingt ausprobieren, weil da einfach ganz wunderbare Dinge bei rauskommen.

Dir fällt da absolut nichts ein??? Denk’ auch an die Dinge, die in Deinem Leben selbstverständlich sind, die bei anderen Menschen aber noch auf der Wunschliste stehen.

Energy goes where focus flows.  Je mehr Du aufmerksam und dankbar ist, desto mehr von diesem Glück ziehst Du in Dein Leben. Hätt’ ich mich früher höflich und unverbindlich angelächelt für solche Töne. Stehe ich heute ganz und gar dahinter.

🔎 Selbstfürsorge: Noch so’n Knaller oder? Denkst Du jetzt auch an Yoga, Meditation oder Wellness? 

Selbstfürsorge ist für mich heute gesetzt. Ich musste aber auch erst ernsthaft erkranken für diese Einsicht.

Nimm Dir bewusst Zeit für Dich selbst und kümmere Dich um die eigenen Bedürfnisse. Es macht sonst niemand für Dich.

Selbstfürsorge ist ein Akt der Selbstachtung und Wertschätzung, der uns dabei hilft, physisch, mental und emotional gesund zu bleiben. Spätestens seit Corona wissen wir das oder?

Nur wenn es Dir gutgeht, kannst Du Dich auch gut um andere kümmern. Hab’ ich Jahre dafür gebraucht für diese Einsicht, man macht es ja gerne für die Kinder, ich kann das ja später noch für mich machen, die Familie braucht mich, da reisse ich mich doch mal zusammen… 

Als Mütter tragen wir zahlreiche Verantwortungen – sowohl in der Familie als auch im Beruf. Unsere Tage sind oft von frühen Morgenstunden bis späten Abendstunden gefüllt. Wo bitte sollst Du da noch Zeit für Dich finden?!

I feel you! Doch hier liegt der Schlüssel: Selbstfürsorge erfordert die bewusste Entscheidung, sich Zeit für sich selbst einzuräumen und gesunde Grenzen zu setzen.

🔒 Grenzen setzen: In der CHARME-Methode, die ich für meine Kundinnen entwickelt habe, ist das R wie Rebellin diesem Thema gewidmet.

Grenzen zu setzen, mag anfangs herausfordernd erscheinen. Denn oft fühlen wir uns verpflichtet, alle Erwartungen zu erfüllen. Doch nur wenn wir unsere eigenen Grenzen kennen und setzen, können wir unsere Energie und Ressourcen sinnvoll einsetzen.

Selbstfürsorge ist nicht egoistisch. Sie ist  eine Voraussetzung für unsere eigene Ausgeglichenheit und Leistungsfähigkeit. Oder anders gesagt, sie ist egoistisch, in dem gesunden Maß wie Egoismus nun mal zum überleben notwendig ist. Und wenn Du ehrlich bist, weisst Du auch, dass Du Deine Kinder in Wahrheit nicht anmeckerst, weil sie so nervig sind sondern Du erschöpft, traurig, nervös bist.

Kennst Du Deine Grenzen? Dafür ist eine gewisse Selbstreflexion nötig, denn es gilt, individuelle Muster aufzudecken und aktives Gedankenmanagement zu betreiben. 

💡Sinn:  Bevor Du Deine Grenzen setzen kannst, musst Du verstehen, woher die Überlastung kommt und wie Du einen Weg herausfinden können.

Es lohnt sich, innezuhalten und zu reflektieren: Was will ich eigentlich vom Leben? Was ist mir persönlich wichtig und was lasse ich mir nur aufdrücken. Welches Gespräch, mit welcher Person, ist längst überfällig?

Vielleicht kennst Du „Start with WHY“  von Simon Sinek, wenn nicht, kann ich es Dir nur empfehlen. Für Unternehmer und Angestellte gleichermassen augenöffnend.

Zusätzlich gibt es auch eine zeitliche Komponente, oft in der Lebensmitte, wo wir uns fragen: wofür mache ich das? Was ist mir wichtig.

Bis Ende 30 sind wir ja oft beschäftigt mit Karriere, Kindern, Nestbau. Und kommen dann an einen Punkt, wo wir uns die Sinn-Frage stellen. 

Und weisst Du was, ich finde das ganz grossartig?

Statt Midlife Crisis kannst Du eine erste Bilanz ziehen und sagen; und was mache ich mit der zweiten Hälfte? Wofür brenne ich? Was will ich noch erleben? Was will ich hinterlassen? Das bedeutet für mich Persönlichkeitsentwicklung, und gerade Mütter stellen sich da leider viel zu oft hinten an.

In meiner Arbeit erstelle ich mit meinen Kundinnen konkrete Fahrpläne ins Lieblingsleben. So geht Erfüllung. So gestaltest Du Dein persönliches Sex & the City Leben.

Voilà, was ich Dir sagen wollte. Es ist eine Einladung. Lies Bücher, höre Podcasts, probiere aus, verwerfe, schau‘, was zu Dir passt.

Wie geht es Dir mit Persönlichkeitsentwicklung und Co? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.

Eine Antwort

  1. Super geschrieben. Ja, was für ein Glück mit den Sichtweisen auf das Leben in deiner Familie hattest. Ein riesen Lebensgeschenk.🤪 Meine Mutter war auch immer eine sehr
    lebensbejahende Frau. Das färbt auf die Erziehung und die Lebenseinstellung der Kinder ab. LgSoraya

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