Letzte Woche habe ich Dir von meinen Gewohnheiten & Ziele für einen guten Start in ein Neues Jahr, 2023 mit viel ohlàlà geschrieben.
Ich meine hier nicht die wöchentlichen To Dos, sondern die grossen Pläne, die die aus dem 💖 kommen und deshalb keine offizielle deadline haben.
Den Roman schreiben. Gitarre lernen. Ein Sabbatical nehmen und die Welt bereisen. Aufs Land ziehen. Die Selbständigkeit angehen. Beruflich umsatteln. Neue Freunde am neuen Wohnort finden…
Und jetzt jetzt kennst Du bestimmt das Phänomen, dass irgendeine von aussen an uns getragene Aufgabe immer dringender ist als diese Herzenswünsche.😓
Und so vergeht die Zeit. Zeit, die wir nutzen, in der wir produktiv und effizient sind, aber nicht unbedingt dafür nutzen, was uns wichtig ist.
Ist ja auch nicht eben trivial, Pläne umzusetzen, die Ausdauer erfordern.
Wenn ich auf meiner ToDo-Liste “Bad putzen” stehen habe, weiss ich genau, wie lange ich dafür brauche und habe eine Stunde später ein glänzendes Ergebnis.
Bei Herzenswünschen ist das oft nicht so linear, der Erfolg erfolgt nicht unmittelbar, manchmal gehst Du Umwege.
Und so erscheint es uns häufig einfacher, gar nicht erst anzufangen. Oder wir vertagen: auf nächstes Jahr, in der Pension,…😨
Manchmal warten wir bis der Leidensdruck zu gross ist, manchmal müssen wir reagieren, weil eine Entscheidung von aussen es notwendig macht, manchmal sendet das Leben uns einen Weckruf (frag‘ mich, ich weiss wovon ich rede!).
Die schönste Variante ist deshalb immer noch, wenn Du Dich aus Dir heraus auf den Weg machst.
Damit das leichter fällt, möchte ich Dir 3 Methoden vorstellen, wie Du in die Umsetzung kommst – egal wie Dein innerer Schweinehund tickt. 😄
Methode Nr. 1: Petits pas – der Weg der 6 kleinen Schritte
Gut geeignet für alle auf Morgen-Verschieber😉, denn was ursprünglich riesig wirkte, wird zu machbaren Teilschritten.
Schritt 1: werde konkret: statt “ich möchte mal ein sabbatical machen” wird “ich werde ein 3-monatiges sabbatical machen”.
Schritt 2: her mit dem Plan: notiere alle kleinen Teilschritte, die für die Zielerreichung nötig sind, hier zB. die Zustimmung des Arbeitgebers, eine bestimmte Summe ansparen, einen Zwischenmieter finden, die Reiseroute planen,…
Schritt 3: notiere den Plan im Kalender: wann willst du freimachen? Von dort aus wird rückwärts geplant: in den nächsten vierzehn Tagen besprichst Du die Möglichkeiten mit Deinem Arbeitgeber, in Woche 3 und 4 tausche ich mit Menschen aus, die schon ein sabbatical gemacht haben, dann berechne ich das erfoderliche Budget. Vielleicht stellst Du fest, dass Du mit dem Zeitplan nicht hinkommst? Kein Thema: dann richte Dich neu aus.
Schritt 4: Was genau ist das Ziel? Erwartungen festlegen: was erhoffe ich mir von diesen freien Wochen, was will ich erleben? Details können sich ändern, aber der grosse Zielzustand sollte immer Dein Leuchtturm sein.
Schritt 5: Dranbleiben! Zieh‘ den Plan durch – komm‘ nicht vom ursprünglich geplanten Sabbatical in Südafrika auf eine alternative Asien-Rundreise. Sonst verzettelst Du Dich.
Schritt 6: Durchhalten & flexibel bleiben. Wenn jetzt Dein Arbeitgeber nur 10 Wochen sabbatical erlaubt, dann ist das vielleicht blöd, sollte Dich aber nicht entmutigen. Remember? Sonst wird es NIE was.
Methode Nr.2: Mit WOOP Hindernisse einplanen und überwinden
Für diejenigen, die hochmotiviert und enthousiastisch planen und bald darauf frustriert aufgeben.
WOOP steht für Wunsch, Outcome, Obstacle und Plan.
W: Denk an Deinen Wunsch, der in Deinem Einflussbereich liegt, zB. “Ich möchte gerne auf dem Land wohnen.”
O: Wie fühlt sich das Ergebnis für Dich an? Was wäre das Beste daran, wenn Dein Wunsch in Erfüllung geht? zB. Ich fühle mich frei, entspannt, ich kann jeden Morgen im Wald laufen gehen, ich habe einen Garten, in dem ich rumwerkeln kann und freue mich auf mein selbstgezogenes Gemüse,…“
O: Welche Hindernisse könnten zwischen Dir und der Wunscherfüllung stehen? zB. Zeitmangel, gebe ich schnell auf, lasse ich mich leicht ablenken,… Das grösste Hindernis stellst Du Dir gerne möglichst bildlich vor.
P: Nun machst Du den Work around-Plan: Wie kann ich diese Hindernis überwinden? zB. indem ich mir einen festen Termin im Kalender einplane, vielleicht engagiere ich Jemanden, damit ich freundlichen Druck habe, auch zu erscheinen, you name it.
Mir gefällt diese Methode, weil sie die Selbstabotage-Mechanismen von vornherein aushebelt.
Methode Nr. 3: Wenn – dann: ich bin ja immer für easy und wirksam
Diese Methode ist bestens geeignet wenn Du Gewohnheiten verändern willst.
Schritt 1: Formuliere Dein Ziel, zB. fitter werden, den nächsten Karriereschritte gehen,…
Schritt 2: Herausfinden, was Du an Deinem heutigen Verhalten verändern musst, damit das klappt. Wenn ich fitter werden will, sollte ich mich mehr bewegen. Wenn ich eine Beförderung will, sollte ich der Chefin klarer sagen, was ich kann und will,…
Schritt 3: Dein Wenn-dann-Plan: Wenn ein Weg kürzer als 1km ist, dann gehe ich zu Fuss. Wenn ich im meeting von meiner Arbeit erzähle, dann sage ich auch einen Satz dazu, was mein konkreter Anteil am Erfolg war.
Wenn-dann Plan im Präsens für ein konkretes Ziel formulieren!
Der wenn-dann Zusammenhang etabliert in einfacher Weise neues, zielführendes Verhalten.
Für welche Methode entscheidest Du Dich?